Einblick in das FREI DAY Konzept am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium
Die Idee dahinter ist, dass Schüler:innen nicht nur über Probleme sprechen, sondern auch selbst Lösungen entwickeln. Von Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit bis hin zu Nachhaltigkeit. Der Fokus liegt bei gesellschaftliche, ökologische Probleme und die Schüler:innen recherchieren, planen und setzen ihre Projekte eigenständig um. Dabei übernehmen sie Verantwortung, lernen Zusammenarbeit und wie sie ihre Umgebung aktiv mitgestalten können.
Die Lehrkräfte treten dabei in den Hintergrund: Sie begleiten die Schüler:innen als Mentor:innen, die beraten, statt belehren. Am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium nehmen die 7. und 8. Jahrgangsstufen am FREI DAY teil, welches rund 100 Schüler:innen pro Jahrgang sind.
Statt Noten gibt es am Ende des Schuljahres individuelle Kompetenzzeugnisse. Diese zeigen, in welchen Bereichen die Schüler:innen gewachsen sind, beispielsweise Teamfähigkeit, Eigenverantwortung oder Zusammenarbeit. Somit entsteht ein Bild der persönlichen Entwicklung, das auch für spätere Bewerbungen hilfreich sein kann. Da es nicht in Form von Hausaufgaben und Leistungsbewertung ist, fördert das Konzept Chancengleichheit und den Fokus auf Lernen durch Erfahrung und Engagement.
Die Projekte sind vielfältig und praxis orientiert. Zum Beispiel wurde ein nachhaltiges Waschmittelprojekt, das später den Preis der Deutschen Jugendstiftung gewann, von Schüler:innen gegründet. Ein anderes Team baute einen Hühnerstall für die Schulgemeinde und auch Kooperationen mit Altenheime wurden geschlossen.
Unterstützung holen sich die Jugendlichen von außerschulischen Expert:innen. Von Vereinen, Unternehmen bis hin zu Wissenschaftler:innen. Wenn ihre Planung abgeschlossen ist, können sie sich einen sogenannten FREI DAY-Pass verdienen, der ihnen die Umsetzung ihrer Ideen erlaubt. Für die Umsetzung stehen finanzielle Mittel bereit, wo sie die nötige Unterstützung zur Verwirklichung bekommen.
Der FREI DAY ist im Stundenplan mindestens vier Stunden pro Woche. Er ersetzt keinen Unterricht, sondern verbindet verschiedene Fächer miteinander. So entsteht eine kreative, fächerübergreifende Projektarbeit.
Alle drei Monate finden Reflexions- und Feedbackrunden statt, in denen Schüler:innen und Lehrkräfte gemeinsam Fortschritte besprechen. Langfristig gesehen könnte das FREI DAY-Konzept sogar mit dem fünften Abiturfach verknüpft werden.
Fazit
Der Besuch am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium hat gezeigt, wie Lernen auch anders aussehen kann: engagiert, gemeinschaftlich und nachhaltig.
Der FREI DAY eröffnet Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Stärken zu entdecken, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken. Wir sind sehr beeindruckt und dankbar dieses Lernmodell kennenlernen zu dürfen und es war ein wirklich sehr schöner Besuch!
Magdalena Li (Q1)