Aktive Erinnerung
05.02.2019 – Um 08:40 trifft sich Frau Baumann mit den Schülern ihres Geschichtskurses am Scherfenbrand 16, Schlebusch. Heute wird der Geschichtsunterricht etwas anders verlaufen - die Teilnehmer des EF-Kurses werden der Verlegung eines Stolpersteines beiwohnen.
Die „Stolpersteine“ werden seit 1992 verlegt. Die Idee und die Steine entstammen dem Künstler Gunther Demnig. Es handelt sich um kleine Gedenksteine, die Opfern des NS-Regimes gedenken. Sie werden vor dem letzten bekannten Wohnort der Person in den Bürgerstein eingelassen und von Privatpersonen finanziert. Sie zeigen die Lebensdaten der Person und ihr Sterbeort und -datum. Die Stolpersteine sind inzwischen bundesweit bekannt und sind eines der bekanntesten Beispiele der lebendigen Erinnerungskultur.
Pünktlich um 09:00 geht es los. Neben den Schülern sind auch noch Interessierte, Politgrößen wie u.a. Prof. Karl Lauterbach und Oberbürgermeister Uwe Richrath und natürlich der Initiator, Dr. Thomas Block, Mitarbeiter der nahegelegenen Arztpraxis vor Ort. Die Veranstaltung beginnt mit einer Ansprache, in der er von seiner Motivation berichtet, da er und seine Kollegen mit der Aktion die Erinnerungskultur wachhalten wollten.
Auch drei Schüler tragen etwas zur Veranstaltung bei und klären die Anwesenden über die Biographie Kails auf. Das KPD-Mitglied wurde 1942 mehrmals verhaftet von SS-Männern ermordet. „Es ist eine sehr wichtige Aktion und ich bin froh, Geschichte mal nicht nur aus dem Lehrbuch kennenlernen zu dürfen“, lobt ein Schüler aus der EF die Initiatoren.
Nachdem Lauterbach und Richrath auch etwas über den Sinn der Stolpersteine gesagt haben, wird die Veranstaltung geschlossen.
Liam Basten, EF-Geschichte