Ganz oben an der Spitze in Deutschland

"Im Schulsport kann man mehr nicht erreichen" und somit traten die Fußballerinnen der WK III und die Leichtathletinnen des Landrat-Lucas-Gymnasiums Leverkusen voller Vorfreude und Stolz am 20.09.2015 ihre Reise nach Berlin an.

Entspannt mit dem ICE reisten alle Teilnehmer aus NRW zur Hauptstadt. Die Dimension ihres sportlichen Erfolgs wurde ihnen spätestens bei der Ankunft bewusst, als etliche Schüler, Betreuer, Fotografen und Kamerateams im ganzen Hauptbahnhof umherschwirrten und die Bahnsteige sich in bunte Jacken und Trainingskleidungen färbten. Insgesamt strömten ca. 4500 SchülerInnen an diesen sonnigen Tag zu Ihrem Bundesfinale.

Die Fußballerinnen aus Leverkusen bezogen ihr 100 Meter entferntes Hotel, packten flink die sieben Sachen aus und erkundeten im Anschluss unsere Hauptstadt fußläufig. Die Stimmung war toll, ebenso wie die ersten Fotos vom Kanzleramt, Reichstag und Brandenburger Tor, die den Live-Ticker in der Heimat mit ersten Eindrücken versorgten. Überall auf unseren Wegen begegneten wir Sportler unterschiedlichster Disziplinen. Und ganz langsam schlich sich eine angenehme Anspannung für den kommenden Wettkampftag ein.

Am Poststadion angekommen warfen wir einen ersten Blick auf unsere Konkurrenten und mussten feststellen, dass die Teilnahme an diesen Event bereits ein riesiger Erfolg ist. Im ersten Gruppenspiel unterlagen wir den Teilnehmern aus Bayer mit kämpferischen 2:4, Hamburg galt es nun zu schlagen und es gelang uns auch, nach einem körperlich harten Spiel, knapp mit 3:2.

Im letzten Spiel des Tages gegen Baden-Württemberg gingen wir zunächst mit 1:0 in Führung, kamen aber nicht über ein Endergebnis von 1:1 hinaus und verloren verletzungsbedingt unsere zentrale Spielerin Pauline Machtens mit Bänderverletzung.

Nach einer endlos wirkenden Wartezeit verkündeten nun die Kampfrichter, dass wir punktgleich und mit schlechteren Torverhältnis, durch den direkten Vergleich vor Hamburg den zweiten Platz in der Gruppe belegten.
Ziel erfüllt: Top 8 war erreicht.

Am Folgetag begegneten wir dem späteren Finalisten Jena (Thüringen). Neidlos erkennen wir an, dass diese fairen Spielerinnen in einer ganz anderen Klasse spielen und das Endergebnis von 3:0 für Jena macht das noch einmal deutlich.
Der Gastgeber Berlin empfing uns nun hochmotiviert, erlebte aber schnell, dass das Team um Johanna Faust brandgefährlich agiert. So gelang es Leonie Frey nach einer tollen Vorarbeit von Clara Werner den ersten Treffer der Partie zu setzen. Leverkusen dominierte nun nach Belieben dieses Spiel, verpasste es aber in der ersten Halbzeit weitere Tore zu machen. Fest entschlossen spielten die Mädchen aus NRW mit ihrer besten Mannschaftsleistung weiter und belohnten sich erneut mit Leonies Treffer, herausgearbeitet durch die starke Flügelspielerin Franziska Theus. Der Hattrick war perfekt als 'Leo' noch zum 3:0 einschob. Für sie kam jetzt unsere erfolgreiche Handballerin Lucy Jörgens, die einmal mehr bewies, dass ihr so ziemlich jede Ballsportart liegt. In der Endphase setzte sich Clara Werner grandios durch und verwandelte einen parierten Torschuss aus unmöglichem Winkel mit dem rechten Aussenrist zum Endstand von 4:0. Unserer Abwehr um Vivien Richartz, Selina Dittrich und Johanna Faust (C) und unserer jungen Keeperin Sally Jaworek verdanken wir, dass unser Kasten 'sauber' blieb.

Am letzen Tag spielten wir um Platz 5 erneut gegen unsere bayrischen Freunde aus Nürnberg. Nach knappen 8 Minuten wechselten wir unsere zweitjüngste Spielerin Lisa Ahlers ein und staunten nicht schlecht, welch ansteckenden Einsatz sie auf den Platz brachte. Ebenso wie Lucy Jörgens, die schlussendlich noch einen Strafstoß für ihr Team herausholen konnte (verwandelt von Selina Dittrich), nachdem auf der anderen Seite Sally Jaworek einen 9 Meter glänzend parierte.

Am Ende reichten unsere Kräfte und Mittel nicht aus, um die starken Nürnberger in ihre Schranken zu weisen. Mit einer 4:1 Niederlage verließen wir dieses Turnier als 6. und stellen fest, sich hinter den ganz Großen wie Frankfurt, Jena, Potsdam, Magdeburg und Nürnberg einzufügen, ist von bundesweit 884 teilnehmenden Mannschaften beinahe eine Sensation.

Am Abend ehrte selbst der Bundespräsident Joachim Gauck in der vollen Max-Schmeling-Halle die teilnehmenden Athleten, bevor dem Publikum eine würdige Party präsentiert wurde. Nicht dabei, aber maßgeblich am Einzug ins Bundesfinale beteiligt, waren Leonore Gruber und Mia Kähler, die sich zur Zeit der Spiele in China aufhielten.

Schlussendlich hatten die Fußballerinnen eine einzigartige Zeit in Berlin, die auch ausreichend Platz für den Fernsehturm, dem Potsdamer Platz, Ku'damm und shoppen ließ. Und wer weiß, vielleicht gelingt uns diese Sensation erneut.

Betreuer des Teams: Rita Maubach und Simone Zimmermann (in Berlin vertreten durch Yvonne Tydecks)

[Yvonne Tydecks]

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