Gedenken an die Flüchtlinge von damals
"Bereits vor 20 Jahren habe ich diese Veranstaltung mit initiiert und habe immer noch Freude daran." Frau Rosenfelder, ehemalige Lehrerin am Landrat-Lucas-Gymnasium, spricht begeistert über die zahlreiche Anteilnahme der Besucher der diesjährigen jüdischen Gedenkveranstaltung, die am 09.11.2015 im Stadtteil Leverkusen-Opladen stattfand.
Auch der neue Oberbürgermeister Uwe Richrath nahm an der Veranstaltung teil und eröffnete sie mit einer bewegenden Rede. Darauf folgte ein gesungenes Gebet eines jüdischen Rabbis. Auch wenn die meisten der Anwesenden nicht verstanden, was dort genau gesungen wurde, spürte man, dass jeder Anteil nahm.
"Ich habe diese Veranstaltung als sehr emotional wahrgenommen, obwohl ich mich sonst nicht besonders viel mit diesem Thema auseinandergesetzt habe und das Erste Mal an der Veranstaltung teilgenommen habe", sagte ein Schüler der Theodor-Heuss Realschule.

Schüler der Montanus-Realschule hielten einen kleinen Vortrag zur Reichspogromnacht und verknüpften sie mit aktuellen Geschehnissen in der Flüchtlingspolitik. "Es ist sehr gut, dass auch in den Schulen über dieses Thema geredet wird und es nicht in Vergessenheit gerät", sagte eine Schülerin der Schlebuscher Gesamtschule.
Die jüdische Familie Heumer, war das Hauptthema in dem Vortag der Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums, die ebenfalls einen Bezug zur aktuellen Flüchtlingspolitik herstellten. "Wir dürfen zwar nicht die damaligen Ereignisse mit den heutigen vergleichen oder gleich stellen, aber trotzdem ist es unsere Pflicht darauf zu achten, dass wir so etwas ähnliches nie wieder zulassen."
Die anschließende Niederlegung des Kranzes am ehemaligen Platz der Synagoge war ein Höhepunkt der Veranstaltung, die durch die Klezmer-Gruppe der Musikschule Leverkusen begleitet wurde. Danach zog man in einem Schweigemarsch - angeführt von den katholischen und evangelischen Priestern, dem Rabbi, dem Imam und Oberbürgermeister Uwe Richrath - in Richtung der Jugendkirche in der Aloysiuskapelle. Auf dem Weg dorthin hielt man an den Stolpersteinen in der Opladener Fußgängerzone an und hielt kurz inne im Gedenken an die Opladener Familien, die an diesen Stellen gewohnt hatten, bis sie deportiert wurden oder fliehen mussten.
Den Abschluss bildete eine Andacht in der Aloysiuskapelle.
[Niklas Schweizer, Elias Kalski: Journalistik-Kurs Q1]